Mit dem Freiräumen des Holzschuppens vom Brennholz und dem Anbau von einem Partyzelt und einem Trampolin können wir jedem Huhn grade mal knapp 4,5 m² bieten. Das ist verdammt wenig für unsere Schätzchen, die 65 m² pro Huhn (!) gewohnt sind, (das 15 fache!) - die werden durchdrehen... (Der Platz, den sie jetzt zu 14 teilen müssen, ist kleiner als das, was sie sonst jeder für sich alleine haben..) (Das Traurige ist: die Zwerge haben selbst unter Stallpflicht noch 40 mal so viel Platz wie vorher in der Bodenhaltung...)
Unseren "Reha-Haushühnern" geht es besser! Issy will schon wieder hoch hinaus!
Sie war auch schon tagsüber draußen bei den "Stall- und Gartenhühnern". Das Picken, Scharren und Staubbaden hat sie sehr genossen. Aber leider haben die anderen sie nicht mehr wiedererkannt und sie musste manchen Kampf bestehen...
Abends stand sie dann vor der Terrassentür und hat gegen die Scheibe gepickt. Sie wollte ins Bett. Und das ist jetzt eben im Arbeitszimmer. - Also haben wir sie wieder reingelassen. 😊
Auch Hexe und Yxie laufen schon wieder mal mit gestrecktem Hals, nutzen das "Inddoor-Staubbad", erkunden die Ecken, picken Mehlwürmer und Äpfel!
Hoffentlich geht es weiter bergauf!
Die "Zwerge" haben das Wesentliche schon gelernt: Wenn einer kommt, dann gibt es was! Dann sind sie mittendrin!
Yxie hängt ganz elend da, steht da mit geschlossenen Augen und eingezogenem Hals. Die anderen beiden sind etwas lebendiger; haben immerhin alle Haferflocken mit Joghurt gefressen - und Hexe ist sogar einmal auf den Brennholzstapel gehüpft - und hat mal kurz den Hals gestreckt - da sah sie endlich mal vorübergehend aus wie unsere geliebte, neugierige Hexe...
Yxie geht es einigermaßen gut nach der Legedarm-OP.
Auch Hexe wurde am Legedarm operiert. Es wurde aber nur die Entzündung behandelt, es können also jederzeit wieder Probleme auftauchen...
Issy hat auch keine gute Prognose: Sie hatte Muskelverklebungen im Magen und im Darm. Es wurde versucht, diese aufzulösen, aber es ist noch nicht absehbar, ob sie überleben wird. Wenn jetzt in den nächsten 2-3 Tagen ihre Verdauung nicht in Gang kommt, kann sie nicht mehr leben...
Und Rosi ist tot. Sie hatte Tumore im Bauch, die die Niere und die Eierstöcke befallen hatten.
Nur 10 Monate durfte sie leben bei uns - als Huhn und glücklich - wir hätten uns noch so viel Leben für sie gewünscht...
Uns war ja bewusst, dass diese Tierchen so gezüchtet werden, dass sie nur krank werden können - aber müssen denn gleich alle, die wir letztes Jahr zu uns geholt haben, todkrank sein, bevor sie auch nur ein Jahr lang ihr zweites Leben genießen konnten?
Jetzt haben wir unsere 3 Patientinnen hier im Haus. Und umsorgen sie und hoffen. Alle drei sehen aus wie ein Häufchen Elend, besonders Hexe und Yxie, und sie wiegen gefühlt nur noch die Hälfte ...
Und die "Zwerge" werden immer zutraulicher und mutiger und neugieriger und selbstbewusster und fröhlicher. Sie picken und scharren und genießen ein Staubbad.
Zum Glück wissen die kleinen Schätzchen nicht, dass wahrscheinlich auch in ihrem Bauch eine Zeitbombe tickt. Sie sollen jede Minute einfach nur genießen!
Aber es stimmt einen schon sehr wehmütig, wenn man weiß, dass die Verwandlung zum hübschen, properen Huhn leider nur äußerlich ist und im Bauch immer irgendetwas lauern kann, was unweigerlich eher früher als später zum viel zu frühen Ende des Glücks führen wird...
Wie kann man als Genetiker in der Tierzucht auch nur eine Nacht ruhig schlafen???? - Das werden wir nie verstehen!!!
Wir werden heute Nacht nicht gut schlafen. Zu viel geweint wegen Rosi...
Sowohl Rosi und Hexe als auch Issy müssen operiert werden. Bei Issy wurde versucht, mit Antibiotika noch was zu retten, aber sie hat schon wieder Wasser im Bauch. Und auch Rosi und Hexe haben beide ein Schichtei!
Morgen oder übermorgen werden alle 3 operiert.
(Wegen Corona wollten wir dieses Jahr sowieso nicht in Urlaub fahren - also alles gut...😉)
Apropos "gut": Yxie geht es gut, sie hat sich wohl einigermaßen erholt von dem Eingriff.
Und den Neuen ("den Zwergen") geht es auch gut. Sie erkunden den näheren Umkreis vom Schuppen. Weiter als 7 oder 8 Meter weg von der Tür haben sie sich zwar noch nicht getraut, aber auch da gibt es schon so viel zu entdecken...
Seit gestern abend sind auch noch Hexe und Rosi beim Tierarzt. Hexe saß so elend unter einem Busch, dass wir uns nicht getraut haben, bis zum Termin am Do zu warten. Und Rosi hatte ja schon mal Wasser im Bauch.
Langsam ist das hier nicht mehr lustig - 4 kranke Rettungshühner in 2 Wochen...
Heute morgen haben wir Nele und Cora zu den neuen Hühnern gebracht, dass sie sich schon mal kennenlernen. Zwei Stunden später haben wir Hexe und Rosi dazugebracht, weil Hexe und Rosi kalt war und sie sich unter der Wärmelampe wärmen sollten. Danach sind alle rausgegangen (Nele, Cora, Hexe, Rosi und die Neuen). Und dann haben wir alle zusammengelassen. Das sah so aus:
Branka hat Renchen und Ellen in eine Ecke gedrängt und hat gesagt: "Ich bin die Chefin!".
Und Hexe hat sich mit Netty angelegt.
Netty und Laila haben auch gekämpft.
Aber jetzt kennen sie sich alle schon einigermaßen und haben anscheinend das Gröbste geklärt.
Wir haben den Zaun weggenommen und Netty und Ellen und Renchen haben sich auf Entdeckungstour gemacht.
Hier im direkten Vergleich: Hinten ein Huhn direkt nach seiner Rettung (Ellen), vorne eines 10 Monate später (Rosi).
Rosi ist ganz unglücklich. Sie läuft auf und ab und sucht Yxie und vor allem ihre Freundin Issy - und ruft nach ihnen.
Wahrscheinlich ist sie auch deshalb im Schuppen bei den Neuen gelandet. (Mit denen soll sie eigentlich noch nicht zusammenkommen.) Aber sie war wohl auf der Suche nach Yxie und Issy.
Wir vermissen die beiden auch.
Yxie wurde heute operiert. Das Schichtei war so groß, wie 2 1/2 Kiwis und musste erst geteilt werden um es überhaupt herauszubekommen. Issy wird noch stabilisiert - was genau los ist mit ihr, ist noch nicht klar... Bei beiden bleibt noch die Sorge...
Gestern Nachmittag mussten wir Yxie und Issy beim Tierartzt lassen. Yxie hat ein dickes Schichtei und muss den Legedarm herausoperiert bekommen und Issys Bauch ist auch nicht in Ordnung. Sie hat deutlich Schmerzen gehabt, saß viel zu oft zusammengekauert da wie ein Häufchen Elend. Deshalb sind wir überhaupt losgefahren - und haben Yxie nur zur Sicherheit mitgenommen, weil die oft so einen prallen Hinterleib hatte.
Jetzt hoffen und beten wir, dass die beiden durchkommen! - Das ist alles andere als sicher...
Unsere Neuen waren jetzt auch mal draußen! - Es scheint ihnen zu gefallen!
Gestern und heute haben unsere drei Süßen den ganzen Tag gefressen, getrunken, ein bisschen gedöst und sich ganz viel im Rotlicht gesonnt. Besonders Ellen liebt das und räkelt sich voller Genuss.
Zwischendurch wurde der Schuppen erkundet.
Netty
Renchen
Ellen
Die Tür zur großen Freiheit stand offen, aber keine hat sich raus getraut. - Genauer gesagt: Sie sind einfach nicht auf die Idee gekommen, dass man da weiter gehen könnte... Kann man ja auch nicht, wenn man überhaupt nicht weiß, dass es ein "weiter" gibt...
Renchen musste schon wieder ein Ei legen und war danach ganz erschöpft.